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Endogene und exogene Ursachen einer Unternehmenskrise

Unternehmenskrisen werden oft erst erkannt, wenn die hierfür typischen Anzeichen, wie etwa der Weggang von Leistungsträgern oder gar eine angespannte Liquiditätslage, auftreten. Dabei liegen die Ursachen meist schon in der Vergangenheit, wurden ignoriert und konnten sich dadurch so lange verstärken, bis sie offen zu Tage treten.

Daneben können auch externe Faktoren und Ausnahmesituationen, z. B. ausgelöst durch Naturkatastrophen oder Kriege, ursächlich für das Eintreten einer Krise sein.

Die Krisenursachen lassen sich generell in unternehmensinterne (endogene) und unternehmensexterne (exogene) Faktoren unterteilen.

Endogene Krisenursachen

Endogene Krisenursachen sind solche Einflussfaktoren, auf welche das Unternehmen direkten Einfluss hat. Solche Ursachen sind bspw. Kostennachteile, nicht wettbewerbsfähige Produkte und Technologien, ineffiziente Strukturen und Prozesse, aber auch verspätete Reaktionen auf eine sich verändernde Umwelt.

Hierzu zählen beispielsweise:

  • veraltete / fehlende Unternehmensstrategie
  • nicht mehr zeitgemäße Technologien und Produkte
  • mangelhafte Produktqualität
  • fehlende operative Effizienz
  • hohe Fixkostenbelastung
  • hohe Unternehmenskomplexität
  • unzureichende Managementqualität und Führungsfehler
  • unausgewogene Finanzierungsstruktur
  • unzureichendes internes Rechnungswesen

Exogene Krisenursachen

Exogene Krisenursachen sind die Faktoren, auf welche Unternehmen keinen oder lediglich einen geringen Einfluss haben. Hierzu zählen u. a. die gesamtwirtschaftliche Lage, das Markt­ und Wettbewerbsumfeld, regulatorische Änderungen oder Naturkatastrophen.

Hierzu zählen beispielsweise:

  • Konjunkturrückgang
  • schrumpfende, gesättigte Märkte
  • hohe Wettbewerbsintensität
  • Markteintritt neuer Anbieter, neue Substitutionsprodukte
  • Veränderungen der staatlichen Regulierung
  • Technologiesprünge
  • Globalisierung im Allgemeinen und in der Wertschöpfung
  • verändertes Kaufverhalten, veränderte Kaufkraft
  • Rohstoffpreisentwicklung- / Verfügbarkeit
  • Naturkatastrophen / Seuchen / Kriege

Gerade das aktuelle Zeitgeschehen hat durch die weltweite Corona-Pandemie mit ihren Auswirkungen auf Lieferketten, etc. und den Krieg in der Ukraine den unternehmerischen Focus verstärkt auf exogene Krisenursachen gelenkt und diese werden im Falle einer Unternehmenskrise oder einer Insolvenz nun gerne als Gründe für das unternehmerische Scheitern vorgebracht.

Hierbei wird unberücksichtigt gelassen, daß auch die krisenresiliente Aufstellung eines Unternehmens von diesem sehr wohl beeinflußbar ist und das Fehlen entsprechender Vorkehrungen für den Eintritt einer Krise oder davor bereits das Fehlen eines geeigneten Krisenfrüherkennungssystems einen den Geschäftsleiter persönlich haftbar machenden Managementfehler darstellen können.

Haben Sie alle Ihr Unternehmen möglicherweise betreffenden Krisenursachen dauerhaft im Blick und berücksichtigen Sie die sich aus einem Krisenfrüherkennungssystem ergebenden Frühwarnhinweise bei Ihren unternehmerischen Entscheidungen?

Sofern dies nicht der Fall ist, sind wir Ihnen bei der Aktualisierung oder Einrichtung eines Krisenfrüherkennungssystems, zu deren Führung die Geschäftsleiter haftungsbeschränkter Unternehmen gemäß § 1 StaRUG gesetzlich verpflichtet sind, gerne behilflich.