Mit der Einführung und der auch dauerhaft konsequenten Umsetzung eines Krisenfrüherkennungssystems und der sich hieraus ergebenden bzw. ableitenden Maßnahmen erfüllen Geschäftsleiter nicht nur die ihnen gemäß StaRUG gesetzlich obliegenden Pflichten, sondern tragen damit auch zur Sicherung von Arbeitsplätzen und Vermögenswerten bei. Damit dient die Krisenfrüherkennung in allererster Linie dem Unternehmer oder Geschäftsleiter selbst.
Unternehmenskrisen entstehen i.d.R. nicht über Nacht. Vielmehr entwickeln sie sich meist schleichend. Alarmsignale und Warnhinweise werden oft über einen längeren Zeitraum hinweg nicht erkannt oder negiert und selbst wenn diese ins Bewusstsein geraten, wird ein professionelles und konsequentes Krisenmanagement häufig erst zeitverzögert eingeleitet, was leider oft zur Folge hat, dass eigentlich sanierungsfähige Unternehmen trotzdem scheitern.
PricewaterhouseCoopers (PwC) ermittelte im Rahmen der Evaluation des KfW-Programms „Turn Around Beratung“, wie viel Zeit vergeht, bevor Unternehmen auf eine Krise reagieren. Demnach bestand in 26 % der Unternehmen die Krise bereits mehr als zwei Jahre, bei weiteren 42 % der Unternehmen betrug die Zeitspanne zwischen dem Auftreten der Probleme und der Inanspruchnahme einer professionellen Beratung immerhin noch ein bis zwei Jahre.
Ursächlich hierfür sind aus Sicht des Verfassers zum einen fehlende Krisenfrüherkennungssysteme, zum anderen aber auch, und zwar mindestens mit derselben Gewichtung, dass wir in Deutschland noch immer keine Kultur des Scheiterns etabliert haben, und solange dies nicht nachhaltig geschieht, werden manche Geschäftsleiter aus Angst vor einem „Gesichtsverlust“ Krisenberatung, mit allen damit verbundenen negativen Folgen, weiterhin scheuen.
Warten Sie nicht, bis eine Krise Sie zum Handeln zwingt, denn dann können Sie nur noch reagieren. Wenn Sie lieber rechtzeitig agieren wollen, sind wir Ihnen hierbei gerne behilflich.
